Von Yangshuo nach Sanjian
China reduziert massiv die Armut. Die Infrastruktur wird ÜBERALL vollständig erneuert. Die Kinder und Müttersterblichkeit reduziert sich. Sie probieren die Leute besser zu erziehen. In den Grossstädten wird Homosexualität immer mehr akzeptiert. Man sieht immer weniger Leute den Abfall aus dem Zugsfenster schmeissen. Auf immensen Gebieten werden Windkraftwerke und grosse Wasserstaudämme gebaut um die Kohlekraftwerke zu konkurrenzieren. Die Westler kritisieren die kleine Beachtung von Dingen wie Umweltschutz und individuelle Freiheit, müssen aber oft eingestehen, dass sie selber vor über 100 Jahren kaum besser waren.
Zwar sehen viele Städte gleich düster aus, aber man tut viel, um nach mehr als einem halben Jahrhundert Kommunismus eine lokale Identität zu erstellen.
Diese Kinder laufen einer besseren Zukunft entgegen. Ich hoffe nur, die Menschen kommen klar mit den krassen Veränderungen um sie herum. 1989 ist schon eine Weile her. Es gibt in China eine neue Generation. Diese stellt Fragen. Bis jetzt gibt der stehte Aufschwung dem Kontrollstaat Recht, was aber wenn eine Kriese China erreich? Was, wenn die Fragen drängender und lauter werden? Was, wenn das Öl ausgeht? Was, wenn die Waage der Weltmacht von den USA sich nach Asien verschiebt? Spannende 20 Jahre stehen vor uns!!!
21.-22
Auf Umwegen kam ich schliesslich nach Sanjian. Auf dem Weg kam ich an vielen Holzdörfer von Minderheiten vorbei. Wie schon in Yangshuo sehen die Leute hier anders aus. Das Gebiet war früher nicht viel Wert und ist immernoch eines der Schlusslichter in der rasanten Entwicklung von ganz China. Dafür trifft man noch auf Reisterassen und Dorfidyllen.Eindrücke:
Auch hier machen die annonymen Bauten den alten Häusern konkurrenz.
Kangkai kommt von der inneren Mongolei, ist mit einer Hanchinesin verheiratet. Die Familie lebt in Xian und er arbeitet in Sanjian. Den kleinen Sohn sieht er manchmal nur 1-2 Mal im Jahr.
Nachdem ich ihm angerufen hatte kam er mich sofort am Busbahnhof abholen. Er war wahnsinnig gastfreundlich. Es waren zwei super Tage. Er lud mich überallhin ein. Und dank ihm fand ich Orte, die ich sonst nie erreicht hätte. Das lokale Essen war wieder ein grosses Highlight.
Tempel:
Für einmal hatte ich alle Sehenswürdigkeiten für mich alleine. Kein Tourist, keine Souvenierverkäufer...
Sanjiang ist so weit ich erfahren habe, die Hauptstadt der Dong Minderheit. Hier ein Glockenturm der oft auch in den Dörfern steht. Er diene dazu, für Zusammenkünfte oder Notfälle zu informieren. Sanjian an sich, sei aber eine sehr junge Stadt. Sie sei erst vor ca. 100 Jahren gegründet worden. Dankdem die grossen Reichen seit der Antike bis Heute kaum Interesse an diesem Gebiet hatten, konnten sich viele Kulturen von Minderheiten erhalten, ohne von den Han assimiliert zu werden.
Dank Beziehungen meines Kollegen fuhren wir in einem neuen Allrad zu einem Dorf ins Land hinaus. In dem fetten Karren rollten wir ein paar der schönsten Regionen Chinas ab.
Mit diesen Wasserrädern wird ständig ein bisschen Wasser in die Reisfelder geschöpft
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Brückeninfos: link
An der Dichte der Souvenirshops an der Strasse und den Touristenkarten überall, muss im Sommer hier die Hölle los sein. Als ich da war, hatten wir das Dorf aber fast für uns alleine...
Die Bausweise der Locals kommt ausschliesslich ohne Nägel aus. Hier ein Beispiel für alle Zimmermänner...
Bis mein Zug fuhr, fischte ich ein bisschen im Fluss...
In diesem Gebiet sah ich viele gute Beispiele, wie man probiert alte Baukunst in Neubauten zu integrieren. Natürlich wird manchmal Holz durch massiven Stahl ersetzt, aber oft sieht man zum Beispiel Holzhäuser die immernoch ohne Nägel gebaut werden.
p.s. Links beobachtete ich die Bauarbeiter. Auf einfachen Stahlrohren turnten sie herum, und leisteten Schwerstarbeit, ohne jeglichen festen Untergrund.
Persönlich: Nach der Supergastfreundschaft der Leute hier, fühle ich mich erholt und bereit für unbequeme Abenteuer.
Plan A >Ich MUSS den Dreischluchtendamm sehen. Obwohl der Fluss von meinem Reiseführer als grösstes WC der Welt beschreiben wird, muss das Bauwerk eindrücklich sein.