Von Danba nach Tagon
Pilgerkloster in der Nähe von Tagon
11.-14.10.10
In unserer kleinen Gruppe überquerten wir den Pass beim Berg ''Yala'' und kamen gut in Tagong an.
Überall bei Kloster oder Dörfer werden die Hügel mit grossen Fahnen ''bemalt''. Die tibetischen Schriften meinen übrigens: ''Om mani padma hong''. Wörtlich übersetzt meint dies ''Juwel des Lotus''. Gemeint ist Buddha. Sie bräuchten diesen Satz als immer wiederholendes Gebet, wurde mir erklährt.
Wir fanden ein sehr gutes Hostel für 2 Franken das Bett. Erste Eindrücke:
Viele dieser Berge sind völlig unbekannt. Ein Paradies für Erstbesteiger. Allerdings ist das nicht ganz einfach. Schliesslich gibt es keine Karten oder Informationen über die Region.
Am nächsten Tag wanderten wir den ganzen Tag von Kloster zu Kloster. Die Zelte der Tibeter sind sehr speziell. Dutzende Fäden spannen die Aussenhaut. Sonst oft ähnlich in Kultur und Religion sind die tibetischen Zelte nur für den Sommer gedacht, während die Mongolen das ganze Jahr mit allen Möbeln umherziehen. link
Die Nonnen die von den Mönchen durch einen Hügel getrennt sind, bereiteten sich für einen hohen Lama Besuch vor. Anscheinend opferten sie einen Hirsch. Seine Eingeweide wurde draussen wahrscheindlich zum trocknen an eine Stewi gehängt...
Mit frischen Kräutern und Ölen werden Räucherstäbchen gezogen.
Und plötzlich findet man einen Tempel um den die Menschen pilgern. Diese Tempel oder auch die Stuppas sollten immer im Uhrzeigersinn umgangen werden. Alles andere wäre schlimm. (Wieso weiss ich noch nicht...) Wenn also eine Stupa links an der Strasse steht, geht diese Regel so weit, dass sie von der Strasse weg aufs Land fahren um ja LINKS der Stuppa vorbeizukommen.
Die Pilgerer können oft kaum mehr gehen, aber laufen ein dutzend Mal um das Heiligtum.
Im grossen Stil hilft die Regierung der Region. Man baut etliche Kilometer neue Strassen und man probiert die Tibeter aus der Armut zu holen. Viele Häuser werden gebaut, wobei der alte Baustil beibehalten wird. Auch wird der Tourismus gefördert, sodass die Region eine andere Einnahmequelle hat. Die medizinische Grundversorgung und die hygienische Erziehung wird gelehrt, sowie die jungen Tibeter an den grossen Universitäten ausgebildet werden. Als aber vor ein paar Jahren wegen einem harten Winter viele Tiere ums Leben kamen, mussten ausländische NGO's einspringen, da die Regierung zu lahm und zu korrupt war.
Die Beziehung zwischen Tibetern und Chinesen ist ein bisschen durchzogen. Zwar betrachten die Grossstadtchinesen die Tibeter als ein niedliches frommes Bergvölkchen. Gleichzeitig haben sie Respekt oder Abneigung gegen die eigene Kultur und Sprache. Wenn also eine chinesische Touristin von einer tibetischen Souvenierverkäuferin mit einem tibetischen Taschedelek (Hallo) begrüsst wird, schüttelte diese nur den Kopf...
Die Tibeter haben weniger Respekt vor dem Unbekannten. Zwar wie die Chinesen sehr anständig, sind sie weniger distanziert. Unten findet irgend ein Bikertreff statt. Oft gefallen die Tibeter den Frauen sehr. Der angesagte Stil sind lange Haare, eine fette Sonnenbrille und ein Cowboyhut. Allgemein haben Tibeter einen indischen Tatsch. Ausserdem sind sich viele Touristen einig. Die tibetischen Frauen sind wohl die schönsten der Welt...
Ich fand ein belgisches Ehepaar, das ein bisschen steiler wandern ging. Während ein Paar unserer Gruppe mit Höhenkrankeit im Bett lag zogen wir in die Berge. Auch für mich war dies eine ziemliche Herausforderung. Die Puste geht einem schnell aus hier oben, das Dorf liegt Tagon doch im Tal auf 3800m über Meer...
Persönlich: Das Wetter war perfekt und das tibetische Sichuan einfach Hammer.
Plan A: Ich muss nach Kangding da sonst mein Visa ausläuft. Dort gibt es die Möglichkeit dies zu verlängern.