Akte Angkor Wat

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Einzigartige Tempel überall im Urwald zerstreut, zum Teil von ihm überwuchert. Sogar in Südlaos findet man noch Tempel, welche an das Ende einer Handelsstrasse erinnern. Angkor Wat ist faszinierend.

Wir starteten am frühen morgen und bestiegen irgendwann um 6 Uhr einen Tempelberg (Phnom Bakheng)  für den Sonnenaufgang. Kaum jemand war dort. Hier ein paar Eindrücke:

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Die Tempel sind eigendlich hinduistisch. Je nach Epoche veränderte sich die Religion oder man verehrte sogar hinduistische Götter und Buddha gleichzeitig. Vermutet wird auch, dass manchmal die Führerkarten eine andere Religion hatten als die normalen Bauern.

Der Anfang der Tempelbauten vor gut 1000 Jahren wurde sehr stark beeinflusst von Handelsleuten welche mit den Winden von Indien kamen und mehrere Monate im Land blieben. Dies bis sich der Wind wieder drehte und sie zurücksegeln konnten.

Zentral bei der Frage Wie? und Wieso? spielt der Tonlesap eine wichitge Rolle. Dieser riesige See vergrössert sich jedes Jahr während dem Monsum und überflutet grosse Teile von Ackerland. Sobald er wieder an Wasser verliehrt lässt sich gut Reis auf dem nährstoffreichen Boden anbauen. Die Khmer (Wort für die Erbauer von Angkor und der Kambodschaner) errichteten geschickt Wasserkanäle sodass sie auch in trockenen Perioden mehrmals im Jahr Reis anbauen konnten. Zusammen mir dem Fischreichtum der Region hatte man genügend Reichtum, um den Göttern Paläste zu bauen. 

 

Angkor Wat:

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Der Mittelpunkt der Tempelanlagen hat immer fünf Türme welche Berge symbolisieren wo die Götter wohnen. Zwar ist Angkor Wat nur einer von vielen Tempel, aber auch einer der besterhaltenen.

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Oben Links: Zwat hatten die antiken Khmer grosse Bibliotheken. Jedoch vermoderten oder verschwanden so gut wie alle Aufzeichnungen. Als Quellen hat man vorallem zwei Sachen. 1. Diese Inschriften welche in die Mauern geritzt wurden. 2. Ein chinesischer Reisender, welche die Gegend gegen Ende der Herrschaft der antiken Khmer besuchte und vieles aufzeichnete. Für die Wissenschaftler ist es dabei sehr wichtig, dass der Typ nicht nur die Tempel und Herrscher beschrieb. Er zeichnete auch auf, wie die normalen Leute wohnten und lebten. Wobei sich bei den Bauern und der Landbevölkerung anscheinend seit 1'000 Jahren kaum gross etwas geändert hat...

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Oben: Der mittlere Turm von Angkor Wat. Unten: Der Blick davon auf die Anlage.

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Diese Tempel waren wie ich es verstanden habe ein Mix aus religiösem und städtischem Zentrum. Deshalb ist es schwierig zu sagen ob es denn jetzt primär Tempel oder Städte waren. Die grösste solche Stadt war Angkor Thom, in welcher bis zu 500'000 Menschen lebten. Der Grundriss ist immer Viereckig. In der Mitte dann der Tempelhüge. Man kann locker Wochen investieren, falls man sehr interessiert ist in Details und Geschichte. 

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Die heutigen Bewohner. Wo früher die Stadt war, ist heute Wald.

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Oben: Srah Srang ist eines der vielen Becken welche man überall entdeckt. Diese künstliche Seen waren ein wichtiger Teil der ganzen Anlagen. Historiker streiten sich aber noch darum, ob sie einen praktischen Nutzen hatten oder ob sie einfach den Göttern gewittmet sind.

Die roten Khmer nahmen an, dass sie der Bewässerung dienten und der eigendliche Schlüssel zu Reichtum waren. Deshalb wollten sie das gleiche tun. Via Bewässerungssystemen das Land zu neuer Blüt führen. Bei den Zwangsarbeiten starben zehntausende. Meistens wurden die Kinder von den Eltern weggenommen, indoktriniert und als Kindersoldaten missbraucht, welche das ganze überwachten und Unwillige erschossen.

 

Ta Phrom:

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Der Tempel wurde dem Wald überlassen. Heute restauriert man nur das nötigste, sodass die Besucher erahnen können welche Faszination die Tempel austrahlten als die ersten Entdecker hier ankamen.

Hier lebten 80'000 Menschen, es war aber auch die Schatzkamer des Reiches. Unter anderem mit 500 kg Gold, 35 Diamanten, 40620 Perlen, 4540 Edelsteine und 512 Sänften aus Seide...

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Die Arbeiten zur Erhaltung der Tempel sind aufwändig und teuer, deshalb gibt es viele Länder welche einen Tempel ''übernehmen'' um ihn zu restaurieren. Aufgefallen sind dabei Frankreich, Japan, Deutschland und China. Allgemein ist Deutschland in der ganzen Welt sehr präsent mit Entwicklungshilfe. Frankreich spielt eine wichtige Rolle, weil sie mit der Büetz angefangen haben, als Indochina ihre Kolonie war.

Hier ein kleines Geschichtchen: Um die Tempel zu restaurieren ist es am besten alles nummeriert abzutragen, den Untergrund zu stabilisieren und alles wieder aufzubauen. Als man in einer wichtigen Phase war und riesige Tempel abgetragen hatte, kamen die roten Khmer an die Macht. Ausländer mussten flüchten oder wurden umgebracht. Als nach dem Fall der Hartcore Kommunisten die Forscher wieder zurückkamen, waren alle Aufzeichnungen verschwunden, der Tempel aber immernoch am Boden. So mussten sie ein Puzzle spielen, welches aus gut 500'000 Teilen bestand...

 

Ta Keo:

Beim besteigen mussten wir feststellen, dass die Treppen nicht sehr menschlich gebaut wurden... Auch war interessant, dass sie zwar tolle Architekten waren, aber nicht wahnsinnig gute Ingenieure... So wurden viele erste Tempel mit Klammern zusammengehalten, wie sie es sonst bei Holzbauten machten. Mit dem Resultat, dass mit der Zeit alles auseinanderfällt. Auch vertrauten sie als einziges auf das Gewicht der Steine. Der Untergrund und Fundamente waren aber nicht so Hammer, weshalb alles sich verschiebt und bewegt... und manchmal zusammenfällt.

 

Und schliesslich das Herzen von Angkor Wat: Angkor Thom

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Hier eines der Eingangstore zum riesigen Gebiet von Angkor Thom. Wenn man genau hinschaut sieht man an der Spitze die Gesichter welche wache halten. Links und Rechts des Eingangs sieht man ein Wesen mit drei Elefantenköpfe deren Rüssel man als weisse Säulen erkennen kann.

 

Baphuon im Angkor Thom:

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Im Moment wird dieser Tempel restauriert, ist deshalb nicht  zugänglich. Auf der Rückseite kann man einen gigantischen liegenden Buddha erkennen. Dieser wurde von den Mönchen irgendwann im 16Jh. mit den Steinen aus den Ruinen anderer Tempel Gebaut. Allgemein waren die Tempel nie vollständig verschwunden. Es gab immer Bauern in diesem Gebiet und viele Tempel wurden zu buddhistischen Zentren umfunktioniert. Dies sind sie auch noch heute.

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Das Zentrum von Angkor Thom: Bayon.

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Oben, ein Kind ist in den Ruinen am Spielen. Allgemein habe ich gehört, dass in den Anlagen bis zu 30'000 Leute Leben. Als Bauern, zum Aufräumen oder zur Restaurierung. Der Zutritt zu Angkor ist für Lokale gratis. Ausländer müssen 20 Dollar bezahlen. Das Gebiet ist aber so riesig, dass es keine wirckliche Zutrittskontrolle gab. Nur bei den wichtigen Tempel wird der persönliche Ausweis kontrolliert.

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Die Gesichter welche man überall im Angkor Thom findet sind eindrücklich. Sie beobachten einem auf Schritt und Tritt. In jedem Winkel der Anlage. Das Bayon ist voller Fragezeichen. Wer sind die Gesichter? Götter mit welchen sich die Könige identifizierte? Nur Kunst? Wächter?

Auch der Tempel wechselte so oft die Religion und den Baumeister, dass es für Historiker schwierig ist etwas hinein zu interpretieren. Was den Ort sehr viel magischer machte.

Ich persönlich raten an, die Tempel einfach so anzuschauen. Es tauchen so oder so genug Fragen auf welche man nie wircklich beantworten kann. Aber so erhält der Ort seine magische Ausstrahlung. Die Infos fand ich später per Internet oder per Buch oder Film welchen wir im RocknRoll Tucktuck ansahen (Siehe Tagebuch) .

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Wir beendeten den Tag in einer Strassenbeiz mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund, Teiche und Angkor Wat im Blick.

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