Akte Erdbebengebiet in Sichuan
Das grosse Beben von Sichuan 2008.
ca. 6 Millionen Menschen wurden obdachlos.
Mehr als 80'000 Menschen starben.
Das Beben war von Peking bis nach Bankok spürbar.
Zufälligerweise streifte ich das Hauptgebiet während meiner Reise nach Kham (tibetisches Sichuan) Hier einige Eindrücke:
Ganze Städte wurden komplet abgebrochen und wieder aufgebaut.
Anschliessend dankt die Volksrepublik China der Volksrepublik China im Namen des Volkes...
Dass Frauen auf Baustellen arbeiten war mir nichts neues. Diese zwei Hübschen waren mir aber ein Foto wert. Die erste, weil es mit Helm und gleichfarbigem Jaquette super aussieht, die zweite, weil sie die Arbeit mit so viel Elan und Lachen erledigte...
Oben: In diesen provisorischen Häusern hat die Regierung die Leute bis zur Fertigstellung der Häuser untergebracht.
Unten: Nur noch der Balkon schaut aus dem Schuttkegel hinaus. Halbe Berge haben sich verschoben und riesige Felsen fielen ins Tal.
Die Zerstörung der Infrastruktur war komplet. Die Flüsse veränderten ihren Lauf. Ganze Dörfer wurden überflutet.
Auf einem gigantischen Gebiet war die Strasse von Schuttkegeln unterbrochen. Je weiter man fuhr, umso kleiner wurden die Schäden an den Gebäuden. Die Verkehrswege waren aber weiterhin sehr schwierig passierbar. Ganze Berghänge werden gestützt um weitere Erdrutsche zu verhindern. Mit roten Motivationsfahnen wird den Leuten Mut gemacht.
Fragezeichen: Die wiederaufgebauten Städte sehen unnatürlich und leer aus. Sicherlich ist auch hier viel Geld im Spiel. Wer also bekommt welche Wohnung? Und wieso ist selbst nach 2 Jahren noch lange nicht alles aufgebaut und die Strassen geräumt? Schliesslich ist es in China möglich in Kürze ganze Städte zu bauen...
Mit Blick auf die Schweiz macht mich die Gewalt des Bebens nachdenklich. Das Zentrum des Bebens würde die ganze Schweiz abdecken. Die allermeisten Häuser sind aber nicht erdbebensicher. Wir rühmen uns stabil zu bauen. Leider sind diese Häuser aber vorallem schwerfällig und NICHT erdbebensicher. Die Industrien sind nicht darauf vorbereitet und selbst in Gebieten wie im Wallis oder in Basel sind die Gesetzte nicht so strikt wie sie sein könnten.
Würde ein schweres Erdbeben in der Schweiz stattfinden, wäre man völlig überfordert. Zwar bauen wir in jedes Haus einen Bunker, aber für ein bisschen mehr Metall und Armierung im restlichen Beton wird gespart... Das grösste Problem neben den verpassten baulichen Massnahmen, wäre wohl die Infrastruktur. Die Schweiz ist ein relativ schwieriges Land. Berge, Täler, Flüsse und grosse Seen machen die Zugänglichkeit schwierig. Aber das Budget der Luftwaffe ist regelmässig unter Druck...
Wenn wir schon den Teufel an die Wand malen: In China ist die Qualität des Betons und der Häuser relativ gut. In der Mongolei oder genauer in Ulanbaatar ist die Bausubstanz viel schlechter. link Dies auf jedenfall bei meinen Beobachtungen. Die Mongolen sind sich überhaupt nicht gewohnt stabil zu bauen. Gleichzeitig liegt die Mongolei in einem hochgefährdeten Erdbebengebiet. Wenn dort etwas geschieht bleibt nur noch Staub übrig... a la Haiti.