Von Chengdu nach Danba
Häuser in den Bergen von Dawei.
8.-11.10.10
Ich nahm ein Bus in Richtung Yingxiu. Das erste mal in China fand ich weniger als erwartet. Diese Stadt war vom Erdbenen fast vollständig zerstört worden. Deshalb glich der Ort mehr einer Baustelle als einer Stadt. Ich fand aber einen Weg weiterzugehen. Die Bilder des Erdbeben werde ich in einer neuen Akte zeigen.
Diese Mini- Vogeleier sind ein bisschen anders im Geschmack aber ganz gut essbar.
Das Hitchhiking (Auto stoppen) war sehr erfolgreich. Ein Lastwagen Track nahm mich mit. Da die chinesischen Lastwagen im Bergaufwärtsfahren nicht die schnellsten sind und Pannen normal sind, dauerte das ganze aber eine Weile. Trampen war aber die komfortabelste Variante um hier zu reisen. Die Schuttkegel die sich über die Strassen gelegt haben waren in Autos ne richtige Herausforderung, während ich im Truck darüber schwebte.
Die Fahrt über den Pass bei den Fünf Schwestern Bergen war ziemlich abenteuerlich, da wegen dem Erdbeben vor 2 Jahren Teile der Strasse oder Felsen über der Strasse abgebrochen sind.
Die Arbeiter, die hier auf gut 4000 Meter über Meer die Strassen reparieren, sind nicht zu beneiden. Ich erinnerte mich in diesem Moment an einen jungen Deutschen, der sehr unkritisch über dies sprach. Ob diese Arbeit freiwillig oder gezwungen gemacht wird ist ja eigentlich egal, aber es gibt immer mehr superreiche Chinesen überall, während diese Arbeiter pro Woche höchsten eine Dusche sehen und die Familie 1-2 mal im Jahr besuchen können. Ob wir Schweizer viel besser sind weiss ich nicht. Schliesslich werden normale Schweizer in Sachen Steuern und Bürokratie zugunsten reicher Ausländer immer mehr diskriminiert. Auch müssen wir akzeptieren, dass der Unterschied zwischen den Reichen und den Armen in der Schweiz immer grösser wird. Und auf der ganzen Welt gilt: Je grösser der Unterschied, umso mehr Gewalt gibts in einem Land.
Rechts: Fast ganz oben auf dem Pass wurde eine Belagsfabrik gebaut um die Strasse zu bauen. Leider liessen sie den Giftschlamm durch den Bach ab. Die dickflüssige Brühe vermischte sich weiter unten mit dem Bach. Alles im Umkreis von 2 Metern starb ab. Eigendlich hoffte ich ja, dass ich hier in den Bergen zum fischen komme...
Der Trekk machte einen Halt um die Bremsen abzukühlen.
Das Gebiet wurde sehr karg. Vorallem Mais und Äpfel wachsen hier. Die Dörfer sind bunt bemalt mit buddhistischen Symbolen. Die Leute hier gehören einer tibetischen Minderheit an.
In Xiaojin angekommen fand ich ein paar Musterstücke von Markenkopien:
Danba hiess der nächste Stopp
Die Häuser der Qiang (eine Untergruppe der Tibeter) sehen aus wie Miniburgen. An den Felsen sind religiöse Inschriften gezeichnet.
Danba liegt auf 1800m Höhe. Die Dörfer erstrecken sich vom Tal bis weit in die Berge. Viele der Häuser haben einen jahrhundertealten Turm angebaut. Diese entstanden ähnlich wie St.Gimigniano in Italien. Zuerst als Ausguck und Bewachungstürme gedacht, ging es bald um das Prestige der Familie. Diese pflegen ihre Türme auch nach vielen Generationen.
Unten: Kopfschmuck und Handtäschchen...
Nachdem ich schon eine Weile keine Ausländer getroffen habe, sah ich plötzlich mehrere in der Strasse. Ein bunter Mix von Westlern traf sich daraufhin spontan in einem Restaurant. Wir beschlossen eine Weile zusammen zu reisen.
Persönlich: Das Wetter war nicht immer so toll wies sein könnte, aber dafür war das Hitchhiken wieder ein voller Erfolg. Durch schlechte Strassen in einem Katastrophengebiet ist nichts konfortabler als ein guter alter Lastwagen.
Plan A: Mit den neugewonnen Freunden Richtung Tagong.