Von Rabbitisland bis vor Bangkok
Magische letze Momente in Kambodscha. Reisfelder soweit das Auge reicht.
14.-16.1.2011
Wie immer ist zwischen den Zentren alles Touri- leer. Dementsprechend ist man ein Star. Hier sind die Kinder gerade auf dem Heimweg, während ich von einem Bauern einen Lift bekam.
Links: Eine Milchfrucht. Irgend ein klebriger Mix zwischen Litschi und Pflaume. Rechts: Es wurde späte Nacht und keine Möglichkeit zum Übernachten. Weil es ein grosser Personenminengürtel zwischen Thailand und Kambodscha gibt, hatte ich auch keine Lust einfach wild zu campieren wie auf dem Weg zum Nordkapp link. Beim Weiterwandern fand ich schliesslich einen Tempel. Kaum habe ich mein Zelt fertig aufgestellt, kam ein paar Jungs und luden mich ein bei ihnen zu schlafen. Sie waren Tempeljungs, welche für ein paar Monate oder Jahre im Tempel mit den Mönchen leben, da ihr Zuhause zu weit weg ist. Der Mönch ist dabei der Chef. Sie schlafen auf dem Boden während er ein Bett hat. Man hilft auch mit zu kochen, zu putzen oder zu bauen. Zu meinem Erstaunen ist einer Fan von Justin Bieber, der andere Lady Gaga. Zwischen 20 und 23 Jahre alt sind sie und träumen entweder davon Polizist zu werden, oder ins Ausland gehen zu können.
Da sind wir. Thailand. Seit 100 Jahren der Hort der Freiheit von Südostasien. Fast die ganze Zeit war diese Grenze der Schauplatz von Flüchtlingsströmen und Krieg. Dies war für Jahrzehnte das Ziel der Boatpeople, welche ihr Leben aufs Spiel setzten, um dem Krieg oder dem Kommunismus zu entkommen. Thailand ist IMMER der erste Stopp der Geschichten der Opfer, wo sie das erste Mal Freiheit und Sicherheit erfuhren. link
Gegen Abend bekam ich einen verrückten Lift in einem Truck. Der Typ war ziemlich schlecht drauf. Hatte wahrscheindlich gesoffen. Ich beobachtete ihn genau. Blieb aber im Wagen. Er fuhr mich bis zu sich nach Hause, kurz vor Bangkok. Sie lebten in einer Barracke. Im gleichen Raum ist die Küche, das Wohnzimmer, das Schlafzimmer und die Toilette. Während die Mutter auf Droge und der Vater besoffen waren, organisierten die zwei etwa 8-12 jährigen Töchter alles. Vom Abendessen bis zur Unterkunft bis zum Morgenessen. Dies zwischen den Hausaufgaben und dem Gast. Am Morgen, bevor sie gingen, stand sogar der Lunch für den Arbeitstag des Vaters bereit... Mein erster Eindruck von Thailand hatte also einen sauren Beigeschmack.
In den Sinn gekommen:
- Viele liebe Menschen sind schlechte Eltern.
- Leid ist sehr oft in Normalität gekleidet.
- Die meisten Opfer wisen gar nicht, dass sie Opfer sind...
- Drogen sind Scheisse.
Als es Nacht wurde, sahen wir in der Ferne in Richtung Meer. Riesige Hotelkomplexe leuchten... Was wird mich da erwarten?
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Bangkok. Im Vergleich mit all den anderen Südostasiatischen Ländern, erkennt man hier extrem, weiviel weiter entwickelt dieses Land ist. Es gibt richtige Autobahnen und unheimlich viel Verkehr. Überall erwarten einem Hochhausgrosse Werbeplakate welche in der Landschaft umherstehen.
Persönlich: Hitchhaken: Ich liebe es. Wieder haben mich tolle Leute mitgenommen. Gesundheitlich bin ich wieder top...
Plan A: Bangkok ich komme.